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Rede des deutschen Botschafters Peter Felten aus Anlass des Tags der Deutschen Einheit

Tag der Deutschen Einheit, © Igor Milić
Es ist mir eine besondere Freude, so viele führende Politikerinnen und Politiker dieses Landes begrüßen zu dürfen. Ich werte Ihre Anwesenheit als Ausdruck der Freundschaft und der Wertschätzung für die sich immer weiter vertiefenden Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern.
Sehr geehrte Frau Parlamentspräsidentin Danijela Đurović,
sehr geehrter Herr Premierminister Dritan Abazović,
sehr geehrte Damen und Herren Minister und Abgeordnete,
Exzellenzen,
meine Damen und Herren,
Ihnen Allen ein herzliches Willkommen zu unserem Empfang aus Anlass des Tags der Deutschen Einheit. Für mich ist es der erste Empfang in meiner Funktion als Deutscher Botschafter in Montenegro; und auch für Sie ist es der erste Empfang nach einer Unterbrechung von zwei Jahren, die der Covid-Pandemie geschuldet war. Umso mehr freue ich mich, dass wir Alle heute wieder am deutschen Nationalfeiertag zusammenkommen können.
Es ist mir eine besondere Freude, so viele führende Politikerinnen und Politiker dieses Landes begrüßen zu dürfen. Ich werte Ihre Anwesenheit als Ausdruck der Freundschaft und der Wertschätzung für die sich immer weiter vertiefenden Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern, Montenegro und Deutschland.
Sehr freue ich mich auch, dass heute Abend der Botschafter der Ukraine in Montenegro, Herrn Oleh Herasymenko, und seine Gattin bei uns sind. Lieber Oleh, schon seit über 7 Monaten ist Ihr Land nun Opfer eines so gänzlich völkerrechtswidrigen, brutalen, von Vladimir Putin befohlenen Angriffskriegs russischer Truppen. Wir bewundern den Mut und die Entschlossenheit, mit denen sich die Ukrainerinnen und Ukrainer dem Gegner entgegenstellen und um ihr Land, ihre Heimat, ihre Freiheit kämpfen. Seien Sie versichert – unsere Unterstützung für Ihren Kampf wird nicht nachlassen; und wir werden auch an Ihrer Seite stehen, wenn es darum gehen wird, die befreiten Gebiete wieder aufzubauen für die ukrainische Bevölkerung. Ich freue mich, dass auch unser Gastland, Montenegro, fest an der Seite der Ukraine steht und alle die Maßnahmen, die wir in der NATO und in der EU ergriffen haben, voll unterstützt und mitträgt.
Wir glauben weiter an die Regeln des Völkerrechts und den Nutzen einer regelbasierten internationalen Ordnung, an die gemeinsame Wertebasis, die sich die Staatengemeinschaft im Rahmen der Vereinten Nationen gegeben hat, an multilaterale Ansätze und daran, dass vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Staaten und Völkern der beste Weg dahin ist, dass es Allen besser geht. Feindschaft, Abgrenzung und Krieg hingegen machen Alle ärmer – der russische Angriffskrieg mit seinen weltweiten Folgen führt es uns drastisch vor Augen.
Gemeinsame Werte und wachsender Wohlstand durch enge Zusammenarbeit sind auch Grundlage und Erfolgsrezept der Europäischen Union. Auch deshalb möchten die Staaten des Westlichen Balkan unserer Union beitreten. Bundeskanzler Olaf Scholz hat es erst kürzlich in seiner großen europapolitischen Rede in Prag betont: Die Staaten des Westlichen Balkan sind willkommen, und wir wollen sie dabei unterstützen, die für einen Beitritt nötigen Schritte zu tun – auch durch den Berlin-Prozess, zu dessen nächstem Gipfel Bundeskanzler Scholz die Regierungschefs der Westbalkan-Staaten und anderen Teilnehmer für den 3. November nach Berlin eingeladen hat.
Montenegro ist im Beitrittsprozess am weitesten fortgeschritten, aber – lassen Sie es mich offen ansprechen – seit einiger Zeit stagniert der Prozess. Ich möchte Alle, die in Montenegro politische Verantwortung tragen, herzlich einladen, ungeachtet innenpolitischer Meinungsverschiedenheiten gemeinsam und entschlossen die notwendigen Reformschritte zu tun, die noch erforderlich sind, damit Montenegro bald ein EU-Mitgliedstaat werden kann.
Ich habe Montenegro seit meiner Ankunft als ein Land von großartiger Vielfalt erlebt, was die Landschaften angeht, aber auch die Menschen. Vielfalt ist bereichernd, insbesondere dann, wenn sie in harmonischem Zusammenleben Früchte tragen kann. Lassen Sie nicht zu, dass Unterschiede instrumentalisiert werden, um das Land zu spalten und sich so der Segen der Vielfalt in einen Fluch verwandelt.
Mein Land hat heute vor 32 Jahren seine staatliche Einheit wiedererlangt. Aber es hat viele Jahre gedauert, bis auch die 45 Jahre voneinander getrennten Menschen wieder zueinander gefunden haben, bis sich gesellschaftlicher Zusammenhalt eingestellt hat. Gesellschaftlichen Zusammenhalt zu bewahren und weiter zu entwickeln und spalterischen Einflüssen entgegenzuwirken, ist eine kontinuierliche Aufgabe, an der alle Bürgerinnen und Bürger, aber insbesondere die Politikerinnen und Politiker engagiert mitarbeiten müssen – bei uns in Deutschland, hier in Montenegro und in allen Staaten der Welt. Ich wünsche und hoffe, dass uns das gelingt.
Nun aber lade ich Sie herzlich ein, mit uns zu feiern.
Ich danke den Sponsoren, die dazu beigetragen haben, dass wir das in diesem Rahmen tun können. Sie haben die Logos unserer Sponsoren auf Ihrer Einladung gesehen.
Feiern wir also den Tag der Deutschen Einheit und die Freundschaft zwischen unseren beiden europäischen Ländern, Montenegro und Deutschland.